Was ist ein Bias? -
fragst Du dich jetzt vielleicht.
Ein Bias ist ein englisches Wort, welches es im Deutschen so nicht 1:1 gibt.
Ein Bias ist ein systematischer Fehler, der zu Verzerrungen eines Ergebnisses führt, u.a. aufgrund unserer Werte.
Damit Du dir etwas Konkretes darunter vorstellen kannst, hier einige
Beispiele:
Conformity Bias
Damit Du bei Deiner neuen Arbeitsstelle Anschluss findest, passt Du Deine Meinung der Mehrheit (unbewusst!) an.
Beispielsweise ist die Vorgesetzte mega begeistert von einem Grossprojekt. Du zwar auch, Du siehst aber einfach, dass ihr bereits sehr ausgelastet sein und das Grossprojekt einfach zu viel fürs Team wäre.
Aus der Bildung kennt man oft den Pygmalion Effekt
Bei diesem psychologischen Phänomen wirkt sich eine persönliche Einstellung gegenüber einer Schülerin oder eines Schülers auf die Benotung der Leistungen aus.
Ein Kind ist z.B. sehr zappelig und schnell abgelenkt. Daraus schliesst man, dass das Kind nicht interessiert und schlau ist - was oft nicht der Fall ist.
Der Halo Effekt
Wir schliessen aufgrund eines herausstechenden Merkmals auf weitere Kompetenzen.
Z.B. ist ein Miterbeiter in Teambesprechungen besonders aktiv und hat immer einen Input oder eine Meinung zum aktuellen Thema. Aufgrund dessen sprechen wir diesem Mitarbeiter viel Kompetenz auf seinem Fachgebiet zu. Das ist aber unter Umständen gar nicht der Fall.
Wer hat sich in einer diesen Situationen wiedergefunden?
Ich auf jeden Fall!
Es gibt noch vieeele Effekte und Bias mehr!
Diese sind aufs Alter, Herkunft, Migrationshintergrund, Gewicht, Aussehen und Geschlecht bezogen.
Doch welchen Einfluss haben diese Bias auf Deinen Alltag?
Die genannten Beispiele sind Situationen, die so regelmässig aber nicht immer vorkommen. Die Beispiele sollen hier die genannten Effekte lediglich veranschaulichen
Alltag
z.B. auf dem Spielplatz, in der Schule, Kindergarten usw.
Wenn Mütter dem Kind vergessen ein gesundes Znüni mitzugeben = Rabenmütter.
Wenn das Selbe ein Vater macht; ist es halb so schlimm.
Arbeit
Frauen werden seltener befördert. Dies aufgrund einer möglichen Mutterschaft in der Zukunft.
Beispielweise wurde einer Bekannten ein unbezahlter Urlaub (an einer Schule im Kt. Solothurn btw.) mit folgender Begründung abgelehnt: «Sie sind bald 30 Jahre alt und haben ja dann sicher bald Mutterschaftsurlaub.»
Ich meine WTF? Das war im Jahr 2022 nicht 1950!
Geld und Money Mindset
Aus verschiedenen repräsentativen Studien weiss man, dass mit Mädchen (auch oft ganz unbewusst) anders über Geld gesprochen wird als mit Buben.
Während man Mädchen das klassische Führen eines Milchbüechlis und das Sparen beibringt, spricht man mit Buben in einem spassigeren Kontext und in Hinblick auf die Karriere über Geld.
Unser Elternhaus hat nachweislich einen grossen Einfluss auf unsere Bildungschancen, Karrieremöglichkeiten und natürlich auch auf unsere finanzielle Bildung.
Das ist mitunter ein Grund dafür, dass nur 20-26% der Frauen in der Schweiz ihr Geld an der Börse investieren.
Der Einfluss von Bias aufs Geld
Im Umfeld meines Freundes ist mir aufgefallen, dass die Jungs spassiger und offener über ihre Investitionen sprechen.
So sprechen sie z.B. über ihre Hebelungen auf EToro (wenn Du nicht weiss, was das ist- kein Stress). Das ist wie Wetten auf Kursveränderungen am Aktienmarkt.
Früher dachte ich immer, dass die sicher mega Ahnung haben, was sie machen (Halo Effekt).
Aber so viel Finanzwissen ist aufgrund dessen nicht zwangsläufig vorhanden.
Fazit
Viele Vorurteile, Bias und Effekte fallen uns erst auf, wenn wir uns bewusst damit auseinandersetzen. Sie begleiten uns und unsere Kinder im Leben massgeblich. Daher lohnt es sich, sein Auge dafür zu schärfen. Zudem belegen Studien, dass unternehmen die Diversität (also in Geschlecht, Alter, Herkunft, Geschlecht usw.) leben und fördern bis zu 36% erfolgreicher sind als vergleichbare Unternehmen ohne Diversität. Und das hat mit der Bewussmachung von Bias zu tun.
Ganz ausmerzen lassen sich unsere Vorurteile nicht so schnell.
Wie bei der finanziellen Unabhängigkeit gilt:
Irgendwo und irgendjemand muss ja anfangen.
Falls Dich weiter ins Thema einlesen möchtest empfehle ich dir dieses Buch
"Von Quotenfrauen und alten weissen Männern".
(Werbung unbezahlt)
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