Wann ist der richtige Zeitpunkt, Kinder finanziell zu bilden?
Als Lehrerin und Gotti habe ich mich genau DAS gefragt und mich dazu schlau gemacht.
In diesem Artikel lernst Du:
- Das man bereits sehr früh mit finanzieller Bildung starten sollte und warum.
- Was finanzielle Bildung für Kinder genau ist.
- Wie Du Kinder spielerisch an das Thema Geld heranführen kannst.
- Methoden, damit Kinder lernen mit Geld zu haushalten.
Als Lehrerin einer 1./2. Klasse ist das Thema Geld ein wichtiger jährlicher Bestandteil meines Unterrichts. Die Kinder sollen erste Erfahrungen mit unserer Währung machen, den Tauschhandel verstehen, erste Zusammenhänge der Marktwirtschaft erleben, kleinere Geldbeträge berechnen und ungefähr abschätzen können, wie teuer Brot, Milch usw. ungefähr sind.
Was mir jedoch fehlt ist das MoneyMindset. Das bildet sich nämlich bereits sehr früh. Über Glaubenssätze habe ich bereits mehrmals geschrieben.
Diese entstehen in unserer Kindheit, wie z.B. "Ich muss perfekt sein." oder "Geld ist nicht so wichtig."
Genau so verinnerlichen wir unsere Glaubenssätze zum Thema Geld bereits sehr früh.
Deshalb macht es Sinn früh mit der finanziellen Bildung zu starten.
Die meisten Kinder haben ein Kässeli und oft auch ein Konto, welches von Mama/Papa, Gross/Äti oder Gotti/Götti verwaltet wird.
Damit das Kind schrittweise lernt, dieses Geld zu verwalten eignet sich hier die
50-30-20 Methode.
Das Kind lernt..
sein Konsumverhalten zu regulieren (Impulskäufe)
den Unterschied zwischen BRAUCHEN - WOLLEN und SPAREN für später
Nachhaltigkeit
Vorgehen:
Am besten gestaltet man mit dem Kind drei Konfigläser und beschriftet diese mit
BRAUCHEN, WOLLEN und SPAREN.
Brauchen:
In dieses Glas kommen 50% der Einnahmen.
Wenn das Kind 10 Franken erhält (Taschengeld, Geschenk usw.), gehen 5 Franken in das Brauchen-Glas.
Damit werden Dinge bezahlt, welche das Kind benötigt.
Häufig Zahlen das die Eltern (z.B. neue Tanzschuhe). Das Kind kann aber einen symbolischen Betrag daran zahlen z.B. 5 Franken.
Wollen:
In dieses Glas kommen 30% der Einnahmen. Also beim oben genannten Beispiel von 10 Franken, dann 3 Franken in das Wollen-Glas.
Damit werden Wünsche erfüllt, die man nicht umbedingt braucht aber gerne hätte z.B. neue Playmobil.
Das Kind lernt hier den Bedürfnisaufschub und dadurch Impulskäufe in der Zukunft erkennen und regulieren zu können.
Sparen:
Hier kommen 20% der Einnahmen hinein.
Das sind bei unserem Beispiel dann noch die restlichen 2 Franken.
Dieses Geld wird für später zur Seite gelegt. Diesen Betrag kann man dann in gewissen Abständen aufs Konto einzahlen.
Spielerische Zugänge:
- Je nach Alter, kann man das Geld in den Gläsern gemeinsam zählen und einen Kassensturz machen.
- Mit kleineren Kindern kann man die Münzen und Noten anschauen und besprechen.
- Die Kinder beim Einkaufen im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt mal bar bezahlen lassen.
- Kinder vor dem Einkaufsregal zwischendurch (wenn möglich uns aushaltbar ;) ) verweilen lassen. Dem Kind wird vielleicht auffallen, dass es viele verschiedene Spaghettisorten gibt und diese unterschiedlich viel kosten.
- etwas ausleihen und selbst verleihen
Habe es mit meinem Gottimeitli selbst ausprobiert. :)
Hier Literatur für Kinder zum Thema Geld, welche ich schätze:
- Miss Money (ab 10 J.)
- Mein Geld Dein Geld (Bilderbuch ab 4 J.)
- Geld zu verkaufen (Bilderbuch ab 4 J.)
- Jetzt gehts ums Geld - einfach verstehen (ab 7 J.)
Fazit:
Geld begleitet uns bereits sehr früh im Leben. Wir sehen, wie unsere Eltern an der Kasse bezahlen und wir haben ein Sparschwein.
Wie man mit Geld umgehen kann, sollten Kinder bereits möglichst früh lernen, damit sich keinen negativen Glaubenssätze bilden können. Das Kind kann so bereits früh selbstbewusst mit Geld umgehen und Selbstwirksamkeit erfahren.
Wie handhabt ihr das Thema Geld mit eueren Kindern?
Ich bin gespannt und freue mich über Kommentare zu diesem spannenden Thema der finanziellen Bildung.
Der STUTZ möge in Deiner Hand sein. ;)
Liebe Grüsse
Delia
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