Taschengeld oder Sackgeld
Bist Du unsicher, ob Dein Kind das überhaupt schon braucht?
Dann ist dieser Artikel etwas für DICH.
In diesem Artikel lernst Du:
- Wann Du mit Deinem Kind das Thema Geld besprechen kannst.
- Wann und wie Taschengeld gegeben werden kann.
- Warum es wichtig ist, den Umgang mit Geld zu besprechen.
- Wie Du spielerische Zugänge zu Geld und Finanzen schaffen kannst.
Glaubenssätze
Glaubenssätze zu Geld und Finanzen bilden sich bereits ab dem 5. Lebensjahr; bereits im Kindergarten.
Früh übt sich!
Viele Kinder haben bereits ein Sparkonto, welches Eltern, Grosseltern oder Gotti/Götti einrichten und auch von diesen verwaltet wird. Die meisten Kinder bekommen zudem ein Sparschwein, in welchem sie Taschengeld, geschenktes oder verdientes Geld aufbewahren.
Zum Thema Sparen und Kinder empfehle ich dir meinen Blogartikel: https://www.stutzmitdelia.ch/post/kinder-und-geld-das-musst-du-wissen
Unterschied bei den Geschlechtern
Amerikanische Studien stellten fest, dass Mütter und Väter ihre Töchter und Söhne unbewusst unterschiedlichen Umgang mit Geld lehren.
Den Studien zufolge sprechen die Mütter öfters mit ihren Töchter über Geld und Männer eher mit ihren Söhnen.
Zudem sprechen Männer häufiger im unternehmerischen und freudigen Kontext über Finanzen, während Mütter ihre Töchter das Haushalten lehren (Stichwort Müuchbüechli) zur Sparsamkeit auffordern.
Das hat Auswirkungen auf den späteren Geschlechterunterschied im Umgang mit Geld.
3 von 10 befragten Frauen in der Schweiz gaben an von einer anderen Person finanziell abhängig zu sein.
Gemäss einer 2021 Umfrage von Statista gaben 27% der befragten Frauen in Teilzeitarbeit an, sich eine Trennung von ihrem Partner finanziell nicht leisten zu können. Das wünschen sich wohl keine Eltern für ihre Tochter oder ihren Sohn.
Ab 4-5 Jahren
- Kinder Geld zählen lassen.
- 3 Spartöpfe anlegen BRAUCHEN WOLLEN SPAREN (vgl. Blogartikel zum Sparen und Kinder).
- Mit Kindern einkaufen gehen und sie z.B. beim Beck etwas bezahlen lassen.
- Monopoli spielen
- Mit den Kindern einen Flohmarkt im Quartier machen.
Ab 6 Jahren Taschengeld
Mit dem Eintritt in die 1. Klasse beginnt ein nächster Ablösungsprozess vom Elternhaus. Die Kinder beginnen sich mehr an ihren Peers zu orientieren und gehen vielleicht selbst einkaufen, alleine zu den Freundinnen und Freunden im Dorf oder Quartier oder in den Sportverein.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Kind soweit ist, ist das ein guter Zeitpunkt um mit Taschengeld zu starten.
Die kognitive Entwicklung von 4-8 Jahren schreitet rasch fort. Die Kinder gehen vom ICH zum WIR. Sie nehmen immer mehr ihre Umwelt wahr und können stetig ihre Wünsche und Bedürfnisse exakter formulieren. Man kann mit den Kindern über Wünsche und Sparziele beginnen zu sprechen und diskutieren. Das kann richtig Spass machen. =)
Wie viel Taschengeld?
Hierzu gibt es kein richtig und falsch. Die Ansichten hierzu variieren.
In manchen Familien ist es an Bedingungen (z.B. Ämtli) geknüpft, bei anderen nicht und bei wieder anderen gibt es beides. Das muss zu EUCH passen.
ProJuventute gibt folgende Empfehlungen:
6 Jahre 1 Franken pro Woche
7 Jahre 2 Franken pro Woche usw.
Hierzu einige Empfehlungen:
- Den Kindern im gleichen Alter, gleich viel Taschengeld geben.
- Taschengeld regelmässig auszahlen.
- Kein Geld vorschiessen oder zusätzliches Geld geben
Damit sie im erwachsenen Alter nicht Kredite für kurzfristige Konsumwünsche (Taschen, iPhone usw.) aufnehmen.
- Das Geld frei über sein Geld entscheiden lassen, Fehler erlauben und als Lernfelder ansehen.
- Austauschen. Tausch Dich mit Freundinnen und Freunden aus.
Ab 10-12 Jahren:
In diesem Alter können Kinder bereits Zusatzarbeiten übernehmen und damit etwas Geld verdienen.
Beispiele:
- Flohmarkt organisieren
- Hunde ausführen
- Schmuck basteln
- Laub rechen
- Schuhe putzen
- Rasen mähen
Ab 14 Jahren
In diesem Alter dürfen Kinder bereits kleinere Jobs annehmen und bekommen Lohn ausbezahlt, weil sie einen Arbeitsvertrag eingehen.
Beispiele:
- Zeitung austragen
- Schulhaus in den Ferien putzen
- Babysitten
- Stockfotos machen
- Nachhilfe usw.
Ab 16 Jahren
Viele Jugendliche gehen in diesem Alter einen Angestelltenjob ein oder treten in die Lehre ein.
Sie brauchen ein eigenes Lohnkont, Sparkonto und Investierenkonto.
Hier macht es Sinn Deinem Kind zu zeigen, wie es mit einem Lehrlingslohn von 500 oder mehr Franken umgehen soll.
Hierzu eigenen sich wieder die drei Spartöpfe BRAUCHEN WOLLEN SPAREN.
Beispiel:
50% bleibt auf dem Lohnkonto für BRAUCHEN
30% für WOLLEN (neue Kleider usw.)
20% aufs Sparkonto und evtl. bereits schon aufs Investierenkonto in einen ETF
Ab 18 Jahren
Jetzt ist Dein Kind erwachsen. Es darf wählen gehen und muss Steuern bezahlen.
Zeige Deinem Kind, wie man eine Steuererklärung ausfüllt.
Zeige Deinem Kind, wie man sein Geld an der Börse investiert.
Zeige Deinem Kind, dass es einen 3. Säule braucht und privat vorsorgen muss.
Zeige Deinem Kind, wie es Versicherungen vergleicht und Abos wechselt.
Zeige Deinem Kind, wie es AHV Lücken während einem GAP Jahr oder dem Studium vermeidet.
Zeige Deinem Kind, wie es sein ganzes Leben unabhängig sein kann. Es soll nie in einer schlimmen Situation (z.B. Job) oder unbefriedigenden Beziehung aufgrund finanzieller Abhängigkeit bleiben müssen.
Und schliesslich: Übung macht den Meister oder die Meisterin.
Fehlentscheidungen gehören zum Leben. Wichtig ist, dass man daraus lernt und es beim nächsten Mal anders macht.
Hast Du noch Fragen? Dann schreibe mir gerne via Kontaktformular.
Wie handhabst DU das Thema Taschengeld zuhause?
Oder wie hast Du das Thema Geld in Deiner Kindheit erlebt?
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!
Der STUTZ möge in Deiner Hand sein. ;)
Liebe Grüsse
Deine Delia
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