Teilzeit – Freiheit, Flexibilität und finanzielle Realität
- Delia Bohren
- 5. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Viele Frauen – und besonders Mütter – entscheiden sich bewusst für ein Teilzeitpensum. Es schafft Raum für Familie, Erholung oder persönliche Projekte. Doch während das Herz oft „Ja“ sagt, flüstert der Kopf manchmal leise: „Und was ist mit meiner Vorsorge?“
Diese Sorge ist berechtigt. Teilzeitarbeit bringt zwar mehr Zeit, kann aber langfristig finanzielle Lücken in der Altersvorsorge hinterlassen. Genau hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen – nicht aus Angst, sondern um bewusst zu gestalten, was dir im Leben wichtig ist.
🏛️ 1. Säule (AHV): Die Basisvorsorge
Die AHV wird prozentual vom Einkommen abgezogen. Wenn du weniger verdienst, zahlst du weniger ein – und erhältst später entsprechend weniger Rente. Besonders kritisch ist es, wenn eine Erwerbslücke entsteht (z. B. während der Familienzeit). Dann drohen Beitragslücken, die später die AHV-Rente spürbar reduzieren können.
💡 Tipp: Lass deine AHV-Beiträge regelmässig prüfen. Fehlende Jahre können nachbezahlt werden – aber nur innerhalb von fünf Jahren!
🧾 2. Säule (Pensionskasse): Das Herzstück für Angestellte
Hier liegt der grösste Teil der späteren Altersrente. Doch wer Teilzeit arbeitet, hat oft einen tieferen Lohn über dem Koordinationsabzug, und damit auch weniger versicherten Lohn.
Das heisst konkret: Viele Teilzeitangestellte (meist Frauen) zahlen weniger in die Pensionskasse ein, und ihr Alterskapital wächst langsamer.
💡 Tipp: Falls du mehrere Teilzeitjobs hast, prüfe, ob sich eine Zusatzversicherung oder ein Zusammenlegen der Löhne lohnt. Manche Pensionskassen bieten hier flexible Lösungen an.
💰 3. Säule (private Vorsorge): Dein persönlicher Hebel
Die freiwillige Säule 3a ist besonders wichtig für alle, die Teilzeit arbeiten. Sie ermöglicht dir, aktiv Lücken zu schliessen und steuerlich zu profitieren. Auch kleinere, regelmässige Einzahlungen lohnen sich langfristig – Zinseszins sei Dank.
💡 Tipp: Automatisiere deine 3a-Einzahlungen. So investierst du kontinuierlich, ohne gross darüber nachzudenken. Viele Banken und Vorsorgeplattformen bieten smarte digitale Lösungen an.
Familienmodell Teilzeit – gemeinsame Verantwortung zählt
In vielen Familien reduzieren Frauen ihr Pensum nach der Geburt eines Kindes stärker als Männer. Das ist oft eine pragmatische Entscheidung – aber es lohnt sich, finanzielle Gerechtigkeit aktiv anzusprechen.
Denn: Wer mehr Care-Arbeit übernimmt, leistet unbezahlte Arbeit, die das gemeinsame Familienleben trägt. Wenn aber nur eine Person Pensionskasse und 3a aufbaut, entstehen langfristig Ungleichgewichte.
💡 Tipp für Paare: Setzt euch gemeinsam hin und besprecht eure Vorsorge-Strategie. Denkbar sind z. B. Ausgleichszahlungen, gemeinsame Sparpläne oder Eheverträge, die die unbezahlte Arbeit berücksichtigen. Vorsorge ist Teamwork!
So schliesst du Vorsorgelücken als Teilzeitangestellte
Hier sind einige einfache, aber wirkungsvolle Schritte, um auch mit reduziertem Pensum langfristig gut abgesichert zu bleiben:
Vorsorgecheck machen: Lass deine aktuelle Situation von einer Fachperson prüfen. So siehst du genau, wo du stehst.
Pensionskasse optimieren: Prüfe, ob du freiwillige Einkäufe tätigen kannst – das erhöht dein Alterskapital und reduziert Steuern.
3a konsequent nutzen: Selbst kleine, regelmässige Beiträge machen langfristig einen grossen Unterschied.
Sparplan aufsetzen: Automatisiere deine Einzahlungen – z. B. monatlich auf ein 3a-Konto oder ETF-Sparplan.
Über Familienfinanzen reden: Teilzeit betrifft nicht nur dich, sondern das ganze Familiensystem. Offene Gespräche schaffen Fairness und Vertrauen.
💬 Fazit: Teilzeit und Vorsorge gehören zusammen
Teilzeit zu arbeiten bedeutet nicht, auf finanzielle Sicherheit zu verzichten. Mit etwas Planung, Wissen und Unterstützung kannst du beides haben: Zeit für das, was dir wichtig ist – und ein gutes Gefühl für deine Zukunft.
Möge der Stutz mit Dir sein. Deine Delia








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